Leipzig Hbf – London – King’s Cross St. Pancras International

Leipzig – Frankfurt
Leipzig Hbf
Abfahrt 09:48 Uhr – eine Stunde früher als geplant, um den ICE International in Frankfurt noch zu erreichen, der wegen Umleitung früher fährt. Die Infomail hierzu war krypisch, die Auskünfte beim DB Kundenservice wenig hilfreich, aber wie oft bei der DB der Fall hatten die Zugbegleiter den besten Durchblick und waren sehr bemüht, mich mit meiner ungewöhnlichen Verbindung nach London immer möglichst reibungslos weiterzureichen.
Erfurt Hbf – 10:50 Uhr einmal mehr Umsteigen als geplant
Frankfurt (Main) Hbf – trotz Verspätung den Anschluss geschafft und Zeit für einen Besuch in der DB Lounge mit „stilvollem Ambiente und aufmerksamen Service“ – nun ja…

DB Lounge Frankfurt Hbf, vollgekrümmelte Tische


Wenn das Bahnhofsvorsteher Yamamoto von der JNR sehen würde!
Kann aber auch nur die Deutsche Bahn: Plastikgras verwelken lassen
Frankfurt – Bruxelles-Midi
Weiter um 13:48 Uhr im ICE International 14, der sich vom normalen ICE aber nur durch fremdsprachige Zeitungen und Ansagen auf Französisch, Englisch und Niederländisch unterscheidet


Immer wieder beeindruckend: Hochgeschwindigkeitsstrecke Frankfurt – Köln
(KEINE Zeitrafferaufnahme, sondern über 300 KM/H!)

Mahlzeit!


Aachen Hbf – zusätzlicher Fahrtrichtungswechsel zur Auflockerung

…trotzdem Zeit für das Belgische Nationalgericht moules frites
Brüssel – London
Weiter durch die flughafenmäßige Kontrolle und die Schengen- und leider bald auch EU-Außengrenze



Standard Premier
Das London Special 1. Klasse, mit dem ich gereist bin, enthält im eurostar einen Platz in der Standard Premier Klasse, eine Art Premium Economy.
Die Sitze dort sind um einiges bequemer als im ICE, mit viel Beinfreiheit, angenehmer Polsterung und insgesamt sehr wertiger Anmutung.


Abfahrt im Abendrot

Der Fahrpreis enthält sogar ein kleines Abendessen, das ziemlich schick auf Tabletts mit Porzellantellern, echten Gläsern und Metallbesteck präsentiert wird.
Man sollte es beim Anschauen belassen, schmecken tut es ziemlich scheußlich. An den Kartoffelsalat mit Zwiebeln, bei dem das irgendwie nicht ganz so tolle Öl mit den Zweite-Wahl-Walnüssen eine ungute Verbindung eingeht, die klebrige Walnuss-Tarte (es soll ja Leute geben, die keine Walnüsse mögen) und die matschige Kürbis-Quiche (Kürbis im Frühjahr?!), runtergespült mit einem super-kratzigen Grenache Blanc werde ich noch lange denken. Kaffee und Keks waren übrigens gut.

Die Fahrt durch den Eurotunnel ist übrigens recht unspektakulär. Der Zug fährt auf diesem Abschnitt super-ruhig dahin, am Tunneleingang und -ausgang knackt es kurz in den Ohren und die meisten Fahrgäste haben wohl erst bei der „Welcome to England“-Ansage des Zugschefs gemerkt, das Tunnel schon wieder zu Ende war.
Ankunft London King’s Cross St. Pancras International 21:50 Uhr (Ortszeit) mit 15 Minuten Verspätung
Welcome to London!

Fazit
Ob sich die lange Reise denn gelohnt habe, wollte eine Leserin auf Facebook wissen. Gute Frage, denn mit am Ende 13 Stunden Reisezeit und einem Preis von 169,-€ kann die Bahn nicht mit den Billigfliegern konkurrieren, die den 90-Minuten-Flug nach London oft schon ab 29,- Euro verkaufen.
Durch die diversen kleinen Verspätungen und die eine Woche vor Abreise verlegte Abfahrtszeit inkl. zusätzlichem Umstieg war der Trip auch ziemlich anstrengend, wobei das ist ein Sonntagnachmittag in London-Stansted auch.
Schade ist auch, dass die Strecke eigentlich nur in Thüringen und zwischen Aachen und Brüssel ein paar schöne Ausblicke aus dem Zugfenster bietet – ansonsten sieht man eigentlich nur noch Lärmschutzwände (bzw. war es in Egland schon dunkel).
Ich würde aber insgesamt sagen, dass man bei dieser Art zu reisen, den Aufenthalt vor Ort doch mehr zu schätzen weiß.
Wow! Danke für die Zeitraffer, die den Betrachter gut dein Tagesendgefühl nachempfindennlassen. Rasend durch den Tag u die Nacht ! 😌
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Und unter dem Meer!
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Na das ist echt auch krass. Wie lange dauert das denn? Bestimmt kürzer als man do meint.
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Halbe Stunde
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