Die „Blogparade“ von Reise Highlights 2018 – Die schönsten Erlebnisse des Jahres von reisewut.com nehme ich gerne zum Anlass, 2018 nochmal vorbeiziehen zu lassen. Da waren doch etliche schöne Erlebnisse, vom Wacken Open Air, das 2018 endlich mal wieder im Sommer stattfand, über phantastische Skitage in Bolsterlang/Obermühlegg und eine entspannte Wanderwoche im Allgäu (beide leider nur sehr stiefmütterlich verblogt) bis zur famosen Fährkreuzfahrt von Cádiz auf die Kanaren im Januar auf der M/V Albyazin.
Besonders im Gedächtnis bleibt aber, mal wieder, eine Tour durch den US-Bundestaat Maine, den ich zusammen mit meiner Familie in der herbstlichen Nebensaison von seiner rauen und ursprünglichen Seite erleben durfte.
Neue Ecke im schon vielbereisten Maine
Eine besondere Entdeckung dort war die Stadt Greenville am Moosehead Lake. Der Stopp dort war nicht geplant und ist einem Impuls meiner Frau zu verdanken, die beim Blick auf die Straßenkarte am ersten Abend im Hotel in Boston meinte, „kamm, lass uns doch irgendwo noch 2,3 Tage bleiben und nicht nur von Motel zu Motel fahren“. Ein sympathisch aussehendes, bezahlbares Hotel hatte sie auch gleich noch gefunden und schon hatten wir ein unvorhergesehenes Reiseziel.
Foliage – ein Farbenrausch
Schon der Weg zur Kineo View Lodge war ein unglaublicher herbstlicher Farbenrausch. Alles was über Neuenglands „brennende Wälder“ zur Zeit des Indian Summer geschrieben wird stimmt und es wirkt ehrlich, als würden die Wälder brennen.
Greenville am Moosehead Lake
Das Örtchen Greenville am unteren Ende des Moosehead Lake hat sich dann als eine besonders glückliche Wahl erwiesen: Ein entspanntes Städtchen, das seit den 1840er Jahren einen dezenten Fremdenverkehr pflegt und darüber anscheinend immer charmant, entspannt und liebenswert geblieben ist. Vom Indian Trading Post, dessen Lebensmittelladen zu einer kleinen, lokalen Supermarktkette gehört und zwei Tankstellen abgesehen gibt es keinerlei Filialen großer Ketten. Dafür kleine Läden und vier, fünf Restaurants, drei Kirchen, eine Schule und wahrhaftig eine Straßenkreuzung mit einem blinking light, welches dann auch in jeder Wegbeschreibung, die man von einem Einheimischen bekommt, als unverfehlbare Landmarke verwendet wird.
Ganz besonders gemütlich und entspannt war der erste Abend im, passend benannten, Stress Free Moose. Hier ist Amerika auf einmal gemütlich wie in einer Alpenhütte. Den hausgemachten Hackbraten mit Kartoffelpüree und Bratensoße sollte man auf jeden Fall probieren und dazu ein spritziges Allagash White bestellen. Auch im direkt am See gelegenen Kelly’s Landing schmeckt’s.
Herbstliche Wanderung zum Eagle Rock
Wir haben die Zeit für eine längere Wanderung auf den Eagle Rock genutzt
Wegbeschreibung: Am Blinklicht (!) in Greenville Richtung Westen der ME/15 ME-6 folgen. Nach dem Squaw Mountain Ski Resort links in die North Road (Schild „Maine Public Reserved Lands“) einbiegen. Dieser unbefestigten Forststraße folgen und bei der ersten Kreuzung links abbiegen. Nach ca. 1,2 Meilen nochmal links abbiegen und auf dem kleinen Schotterplatz parken. SUV empfohlen, die Schotterstraße ist z. T. ziemlich holprig.
Der Einstieg ist mit rosa/blauen Bändern markiert. Der Weg über die Raven Ridge zum Eagle Rock ist gut ausgeschildert, wird aber wie die meisten Wanderwege in den USA nur bedingt gepflegt. Im Gipfelbereich ist Trittsicherheit/Schwindelfreiheit erforderlich.
Höhenunterschied ca. 350 Meter, Länge knapp 12 KM, Gehzeit ca. 6 Std
Achtung, einige Wegbeschreibungen setzen die Länge um ca. 2,5 Km und 100 Höhenmeter zu gering an!
Weiter zum Baxter State Park
Weitere Aktivitäten in Greenville sind Rundfahrten auf dem historischen Dampfer „Kathadin“, Rundflüge mit dem Wasserflugzeug, Jagen, Fischen und im Winter Langlaufen und Snowmobile-Fahren. Wir mussten aber schon nach zwei Tagen weiter zu unserer vorgebuchten Blockhütte im Baxter State Park. Aber wir werden diese Ecke Maines sicher mal wieder besuchen.
Danke an Andreas und Danielle für den Aufruf zu den #ReiHigh2018
Bin über Andreas´ Blogparade auf diesen Beitrag von Dir gestoßen, der gleich Erinnerungen weckte. Wir waren nämlich auch mal in Greenville und haben in der Kineo View Lodge übernachtet. Nachdem wir die Tage vorher grandioses Wetter im Acadia NP genossen hatten, holte uns am Moosehead Lake leider eine Regenfront ein, so dass wir den Aufenthalt dort nach einer Nacht schon wieder beendeten. Dazu war die Laubfärbung schon „past peak“. Aber es war doch ein schöner Abstecher, um die Weite des Landes im Norden Maines zu spüren. Wir sind damals dann durch einsames Hinterland nach Bethel in die White Mountains „geflohen“. Auch wieder eine ganze andere, aber auch sehr charmante Ecke dieses Staates…
Schöne Grüße,
Oli
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Hallo Oli, schade, aber Acadia bei schönem Wetter war sicher auch spektakulär. Maine ist echt vielfältig – fahrt bald mal wieder hin ;-]
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